Noch 23 Minuten Zeit. Sollte reichen. Die S-Bahn wechselte die Spur und machte einen brachialen, seitlichen Ruck. Nein, nein - sie wird nicht kaputt gehen, sie wird nicht liegen bleiben. Nicht so kurz vor dem Ziel.
Er schaute aus dem Fenster und sah als Ziel der Schienen Hochhäuser mit abendgoldenen Fenstern vor einem roten Himmel. Die Stadt war so groß, dass man nie das Gefühl hatte, wirklich in einer Metropole zu sein.
So sieht also die Stadt, der Moloch im Sonnenuntergang aus... Unpassenderweise hallte für einen Moment die langsam-quäkige Akkordeon-Melodie von "Good Morning, Great Moloch", die Stimme von David Tibet in seinen Ohren. Es passte nicht, es passte nicht mehr in sein Leben, es war vorbei, es war ein Irrtum gewesen. Aber ob dies ein Anfang wird...
Ein gelber Zug kam auf einem Nachbar-Gleis entgegen. Viele Menschen. Viele unterschiedliche Menschen. Alle anders. Niemand schaute auf ihn, niemandem war er aufgefallen, niemand hatte sich gekümmert, niemand Anstoß genommen. So frei hatte er sich das letzte Mal auf einer winterlichen Wanderung durch die tiefen Schluchten eines Naturschutzgebietes, abseits aller Wege, gefühlt. Und die Rückkehr ins enge, kleine Dorf war so deprimierend gewesen.
Wieder hatte er sich durchgekämpft, durch die eigenen Truppe, um ins Feindesland zu gelangen - "Verräter" hatte sie ihn genannt. Und den ärgsten Kampf seines Lebens geliefert. Keine Sieger, nur Überlebende.
Und hier war er nun. Ein Niemand, ein Nichts. Aber nur ein Niemand kann sich frei entscheiden, nur ein Nichts bewegt sich ungehindert. Hier war er nun - noch mal von vorne anfangen, diesmal von ganz, ganz unten, mit nichts. Alles was er jetzt bekommen würde, ist wirklich seins.
Er schaute aus dem Fenster und sah als Ziel der Schienen Hochhäuser mit abendgoldenen Fenstern vor einem roten Himmel. Die Stadt war so groß, dass man nie das Gefühl hatte, wirklich in einer Metropole zu sein.
So sieht also die Stadt, der Moloch im Sonnenuntergang aus... Unpassenderweise hallte für einen Moment die langsam-quäkige Akkordeon-Melodie von "Good Morning, Great Moloch", die Stimme von David Tibet in seinen Ohren. Es passte nicht, es passte nicht mehr in sein Leben, es war vorbei, es war ein Irrtum gewesen. Aber ob dies ein Anfang wird...
Ein gelber Zug kam auf einem Nachbar-Gleis entgegen. Viele Menschen. Viele unterschiedliche Menschen. Alle anders. Niemand schaute auf ihn, niemandem war er aufgefallen, niemand hatte sich gekümmert, niemand Anstoß genommen. So frei hatte er sich das letzte Mal auf einer winterlichen Wanderung durch die tiefen Schluchten eines Naturschutzgebietes, abseits aller Wege, gefühlt. Und die Rückkehr ins enge, kleine Dorf war so deprimierend gewesen.
Wieder hatte er sich durchgekämpft, durch die eigenen Truppe, um ins Feindesland zu gelangen - "Verräter" hatte sie ihn genannt. Und den ärgsten Kampf seines Lebens geliefert. Keine Sieger, nur Überlebende.
Und hier war er nun. Ein Niemand, ein Nichts. Aber nur ein Niemand kann sich frei entscheiden, nur ein Nichts bewegt sich ungehindert. Hier war er nun - noch mal von vorne anfangen, diesmal von ganz, ganz unten, mit nichts. Alles was er jetzt bekommen würde, ist wirklich seins.
Schreib-Musik
Flowing Tears "Serpentine" (letzten beiden Absätze)