Ihr geht vorüber und wir Bilder bleiben.
Manchmal bleibt der eine oder andere von euch länger stehen. Sieht genauer hin, prüft den Lichteinfall, geht näher heran, betrachtet die Struktur des Farbauftrags.
Und dann geht er weiter.
Ein anderer interessiert sich für die Farbe: Was für ein wunderbares Blau! Ja, das bin ich – ein wunderbares Blau. Seht mich an und taucht hinein. Ich bin ein kaltes Blau, mache ich euch frieren? Ich bin die Farbe der Ferne, der Sehnsucht. Und ich sehne mich nach Orange. So wie ihr euch alle nach etwas sehnt, das so anders ist als ihr selbst.
Vielleicht sprengt eure Sehnsucht manchmal den Raum wie mein Blau. Reißt zugige Löcher in die Wand, die euch hinaus saugen können. Taucht ein in eure Sehnsucht, sie kann euch fort tragen.
Und dann geht ihr weiter. Stopft eure Löcher und stillt eure Sehnsüchte mit Orange, mit Grün, mit Gelb und Rot und Violett. Wenn ihr geht, sind alle Löcher wieder zu, ihr geht gesättigt.
Eure Schatten gleiten über die Wände, immer in Bewegung, immer um Ausgleich bemüht. Ist es kalt, braucht ihr Wärme, ist es warm, müsst ihr euch abkühlen, so schmal der Grat, auf dem ihr euch bewegt. Welch perfekte Maschinerie des Gleichgewichts euer Körper ist.
Und wer sich selbst nicht ausgleichen kann, gebraucht die anderen. Jeder ist dem anderen Echo, ihr benutzt die anderen, um selbst zu klingen.
Hört ihr mein Blau klingen?
Ein leicht prätentiöses Gemälde haben wir da, was? *g* Die völlige Umkehrung finde ich sehr spannend und auch gut gelungen. Seltsamerweise hatte ich ja auch dieses Umkehrungsthema - aber darauf wäre ich nicht gekommen.
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Leyla
Es war schon spät als Leyla das Haus verließ. Sie war...
Australia - 3. Okt, 17:29
Cloudbusting...
Er hatte gesagt, die Wolken wären jetzt genau richtig....
Manchmal bleibt der eine oder andere von euch länger stehen. Sieht genauer hin, prüft den Lichteinfall, geht näher heran, betrachtet die Struktur des Farbauftrags.
Und dann geht er weiter.
Ein anderer interessiert sich für die Farbe: Was für ein wunderbares Blau! Ja, das bin ich – ein wunderbares Blau. Seht mich an und taucht hinein. Ich bin ein kaltes Blau, mache ich euch frieren? Ich bin die Farbe der Ferne, der Sehnsucht. Und ich sehne mich nach Orange. So wie ihr euch alle nach etwas sehnt, das so anders ist als ihr selbst.
Vielleicht sprengt eure Sehnsucht manchmal den Raum wie mein Blau. Reißt zugige Löcher in die Wand, die euch hinaus saugen können. Taucht ein in eure Sehnsucht, sie kann euch fort tragen.
Und dann geht ihr weiter. Stopft eure Löcher und stillt eure Sehnsüchte mit Orange, mit Grün, mit Gelb und Rot und Violett. Wenn ihr geht, sind alle Löcher wieder zu, ihr geht gesättigt.
Eure Schatten gleiten über die Wände, immer in Bewegung, immer um Ausgleich bemüht. Ist es kalt, braucht ihr Wärme, ist es warm, müsst ihr euch abkühlen, so schmal der Grat, auf dem ihr euch bewegt. Welch perfekte Maschinerie des Gleichgewichts euer Körper ist.
Und wer sich selbst nicht ausgleichen kann, gebraucht die anderen. Jeder ist dem anderen Echo, ihr benutzt die anderen, um selbst zu klingen.
Hört ihr mein Blau klingen?