Das untere Drittel auf der Tafel waren Züge, die erst wieder morgen in der Frühe fahren würden. Nach dreiundzwanzig Uhr war nicht mehr viel zu machen - um ein Uhr Nachts fuhren hier auch die U- und S-Bahnen nicht mehr. Zeit hier rauszukommen. Ich mein', guck' dir diesen Bahnhof an! Man sollte meinen, wenn jemand sich die Mühe macht, etwas so sauber zu halten, wäre es ihm auch wert, es nicht so hässlich aussehen zu lassen. Abfall ist vermutlich zu kreativ für diese Leute. Warum ficken Schwaben nicht im Stehen? Weil sie nicht wollen, dass das Herrgöttle glaubt, sie tanzen! Haa-haaa!
K. trank die Piccolo-Flasche Sekt aus. Das war erlaubt hier. Hmm... er guckt nach rechts und links (nur für die Kamera) und tanzt ein paar Schritte zu einer unhörbaren Melodie auf dem Beton des Stuttgarter Bahnhofs. Nur ein paar Schritte. Keine Ahnung, ob DAS hier erlaubt ist.
Scheiße, selbst wenn ich noch das Bähnle zum Flughäfle bekommenle sollele, fliegen tut da nix mehrle und ein Ticketle hättele i a nettle. Mit etwas Glück wäre vielleicht eine Inderin am Counter, mit der man sich verständigen könnte.... Nee, keine Inderinnen hier. Inder aber. Kaufen hier Luxusartikel und arbeiten bei Halliwell. Zuhause gibt's sowas nicht. Doch, Geld haben wir schon ("wir"), aber der Import würde es zu teuer machen. Ah-ja! Aber das Grufti-Mädchen faszinierte ihn, schwarze Haare, aber blasse Haut... Netter Kerl, auf den letzten Metern schien das Ländle alles aufzubringen, um ihn aufzuhalten.
K. schraubte eine weitere Flasche auf und war versucht, die alte in die falsche Öffnung der Multi-Müll-Tonne zu schmeissen - nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Display mit "Zug fährt nicht" eh keinen ernsthaften Schaden nehmen würde. Kein Wunder, dass die hier so viele Autos bauen - wenn man sich nicht permanent fortbewegt wird man wahnsinnig...
So, dass alles war easy, nun geht's an's Eingemachte - das war die letzte Flasche Carstens, von hier an nur noch Asti... als ob schwul-werden überhaupt was ändern würde. Nu' eh zu spät. Nu' eh egal. Auch'ne Möglichkeit, aber wenn ich nicht heut' aus diesem Malstrom rauskommen, kann ich gleich schon mal die S-Bahn nach Stammheim nehmen.
K. schaut sich um - aber auch das Schicksal scheint hier um 17:30 den Laden dichtzumachen. Er tritt aus der Wandelhalle auf einen ziemlich schmalen Vorplatz und kein Schwefelregen und keine SS20 retten den Tag....
>quit
*** Ende der Simulation ***
K. steht auf, legt sein Schürze wieder an und geht in die Küche den Abwasch zu machen. Beethoven zu hören und sich eine andere Strategie auszudenken.
Ein Nirgend-Ort. Hier ist niemand zu Hause.
Eilige Schritte durch die Halle,
nichts lädt zum Bleiben ein
zwischen A und B
den Blick geheftet auf die Anzeigentafel
überlegst, ob die Herdplatte abgestellt, das Fenster geschlossen ist.
Klein unter der fernen Deckenkonstruktion,
umklammerst den Hausschlüssel in der Manteltasche,
und niemand hier weiß, wer du bist.
Ein scheuer Blick in die Bahnhofsmission,
wärmst die Hand am Kaffee im Pappbecher,
und eine Gleisdurchsage verzerrt die Botschaft ins Unkenntliche.
Es ist zugig auf dem Bahnsteig,
niemand sieht dich an
du würdest es nicht bemerken
starrst das Gleis entlang,
das sich im Dunkeln verliert
verliert, verliert -
nur weg hier!
Desperate Man
K. trank die Piccolo-Flasche Sekt aus. Das war erlaubt hier. Hmm... er guckt nach rechts und links (nur für die Kamera) und tanzt ein paar Schritte zu einer unhörbaren Melodie auf dem Beton des Stuttgarter Bahnhofs. Nur ein paar Schritte. Keine Ahnung, ob DAS hier erlaubt ist.
Scheiße, selbst wenn ich noch das Bähnle zum Flughäfle bekommenle sollele, fliegen tut da nix mehrle und ein Ticketle hättele i a nettle. Mit etwas Glück wäre vielleicht eine Inderin am Counter, mit der man sich verständigen könnte.... Nee, keine Inderinnen hier. Inder aber. Kaufen hier Luxusartikel und arbeiten bei Halliwell. Zuhause gibt's sowas nicht. Doch, Geld haben wir schon ("wir"), aber der Import würde es zu teuer machen. Ah-ja! Aber das Grufti-Mädchen faszinierte ihn, schwarze Haare, aber blasse Haut... Netter Kerl, auf den letzten Metern schien das Ländle alles aufzubringen, um ihn aufzuhalten.
K. schraubte eine weitere Flasche auf und war versucht, die alte in die falsche Öffnung der Multi-Müll-Tonne zu schmeissen - nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Display mit "Zug fährt nicht" eh keinen ernsthaften Schaden nehmen würde. Kein Wunder, dass die hier so viele Autos bauen - wenn man sich nicht permanent fortbewegt wird man wahnsinnig...
So, dass alles war easy, nun geht's an's Eingemachte - das war die letzte Flasche Carstens, von hier an nur noch Asti... als ob schwul-werden überhaupt was ändern würde. Nu' eh zu spät. Nu' eh egal. Auch'ne Möglichkeit, aber wenn ich nicht heut' aus diesem Malstrom rauskommen, kann ich gleich schon mal die S-Bahn nach Stammheim nehmen.
K. schaut sich um - aber auch das Schicksal scheint hier um 17:30 den Laden dichtzumachen. Er tritt aus der Wandelhalle auf einen ziemlich schmalen Vorplatz und kein Schwefelregen und keine SS20 retten den Tag....
>quit
*** Ende der Simulation ***
K. steht auf, legt sein Schürze wieder an und geht in die Küche den Abwasch zu machen. Beethoven zu hören und sich eine andere Strategie auszudenken.
Und nicht wahnsinnig zu werden.
Schreib-Musik